Angriffe der Huthi: Wie die Miliz aus Jemen in Nahost eskaliert | ZDFheute live

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Published 2023-12-18
Seit Wochen greifen jemenitische Huthi-Milizionäre Schiffe in der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen Rotem Meer und Golf von Aden an - zuletzt mit Drohnen. Mit einer spektakulär inszenierten Aktion hatten sie einen Frachter gekapert, der seitdem in der Hand der Islamisten ist.

Der letzte Vorfall ereignete sich während eines Besuchs von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Bahrain. Austin wollte dem US-Verteidigungsministerium zufolge über mögliche "multilaterale Koalitionen als Reaktion auf die Aggression auf See" sprechen, die "den Schiffsverkehr und die Weltwirtschaft" bedrohten.

In den vergangenen Tagen hatten britische und US-Schiffe nach Angaben der jeweiligen Regierungen mehrere Kampfdrohnen abgeschossen, die aus von den Huthis kontrolliertem Gebiet im Jemen abgeschossen worden seien.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas hat die dem Iran nahestehende Huthi-Miliz wiederholt auch Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Im Roten Meer drohen sie, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht der Transport von mehr Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird.

Das Rote Meer ist eine wichtige Route für den internationalen Handel mit Ziel Suez-Kanal und Mittelmeer. Tausende Schiffe passieren jedes Jahr die Meerenge zwischen dem Jemen an der südwestlichen Spitze der Arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika.

Große Reedereien hatten in den vergangenen Tagen bekanntgegeben, dass sie ab sofort mit ihren Schiffen nicht mehr durch die Meerenge Bab-el-Mandeb fahren werden. Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd fährt nicht mehr durch den Suez-Kanal und durch das Rote Meer. Allein bis Jahresende betrifft das einem Sprecher zufolge ungefähr 25 Schiffe. Am Freitag war auf einem Frachter der Reederei ein Geschoss eingeschlagen, das einen Brand auslöste. Der britische Energieriese BP setzt wegen der jüngsten Angriffe seine Öllieferungen durch das Rote Meer vorerst aus. Der Konzern sprach von einer sich verschlechternden Sicherheitslage, wie die BBC berichtete. Nach der Entscheidung legten die weltweiten Ölpreise zu.

Wie gefährlich sind die Huthi? Welche Auswirkungen haben die Angriffe? Was bedeutet die Sicherheitslage im Roten Meer wirtschaftlich? Darüber spricht ZDFheute live mit Kapitänleutnant Dr. Moritz Brake, Experte für Maritime Sicherheit an Uni Bonn, der selbst schon auf Kriegs- und Handelsschiffen gefahren ist. Außerdem zugeschaltet ist der Jemen-Experte Marius Bales. Seid dabei, diskutiert mit und stellt eure Fragen!

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00:00 Intro und Begrüßung
01:45 Hintergrund zu den Angriffen der Huthi auf Schiffe
02:50 Gespräch mit Moritz Brake, Experte für Maritime Sicherheit
09:05 Auswirkungen der Huthi-Angriffe auf die Wirtschaft
10:36 Kapitänleutnant Moritz Brake zu Sicherheit im Roten Meer
17:25 Historie der Huthis
18:18 Analyse zur Strategie der Huthi-Miliz mit Jemen-Experte Marius Bales

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#Huthi #Israel #Nahost

All Comments (21)
  • @ZDFheute
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  • man holt sich den Chef einer Sichherheitsfirma um ihn zu fragen , wie gefährlich ist es dort aktuell und er sagt komischerweise Hochgefährlich ...ja was den sonst , er verdient damit sein Geld , weil es dort so gefährlich ist
  • @ex-oriente-lux
    Religion ist, wenn sich erwachsene Menschen ernsthaft streiten, wer den besseren imaginären Freund hat.
  • Bitte an den Moderator: die Häufigkeit des Satzes "Nehmen Sie uns bitte noch da mal mit" generell in den Beiträgen bissel reduzieren. Sonst wirkt die Moderation doch sehr schablonenhaft.
  • Stell dir mal vor du hast 4 fragen vorbereitet und alle gehen am Thema vorbei
  • @ReimerBonitz
    Warum wartet man bis die Dronen starten , sondern greift gleich die Startplätze im Jemen an.
  • Vielen Dank an Herrn Bales. Beeindruckend, wie unaufgeregt und übersichtlich er eine derartige Dichte an Information verständlich rüberbringen konnte. Respect!
  • @ltsmash7527
    Sowas wie das Unternehmen Airbus, bloß mit militärischem Hintergrund und für Seefahrzeuge, also ein Zusammenschluss von möglichst vielen europäischen Ländern, sodass jedes durch die gelieferten Systeme seine Stärken ausspielen kann mit dem gebauten Schiff/Boot etc. wäre denke ich hier sehr sinnvoll.
  • @Michael-ps4vn
    Werden die Huthis wirklich mit Tiieh-Äitsch (th) ausgesprochen? Ich würde mir das sparen. Hört sich lächerlich an.
  • @mobo8566
    Marius ist der Nahostexperte und Norbert ist Islamexperte
  • @emptus
    Toll für sein Start-Up Werbung gemacht.
  • @josefstein5530
    Warum kann kein bewaffnetes Sicherheitspersonal mitfahren (Armee)
  • @ZDFheute
    Angriffe der Huthi-Rebellen und Wassermangel stellen die Schifffahrt vor große Probleme. Mit dem Suez- und dem Panama-Kanal sind zwei wichtige Durchfahrten beeinträchtigt: kurz.zdf.de/P6Uvw/
  • @DocBonsai
    Zusätzlich zu allem stellt sich mir eine weitere Frage: Wer profitiert denn abgesehen von Terror und abgezockten Waren, auch sehr gut, wenn der Internationale Warenverkehr zwischen Asien und Europa stark gestört wird? Für mich kommen dann nämlich noch weiter Profiteure ins Spiel, wie z.B. Russland (Projekt Seidenstraße), wie auch China, als Initiator der Seidenstraße?! Mit diesem Projekt sollte doch ein gut funktionierender Warenstrom auf dem Landwege generiert werden und das wäre ja conträr zum Seeweg und eine Störung des Seeverkehrs würde diese Lösung dann forcieren, oder?! Ich glaube das Ägypten überhaupt kein Interesse an den Aktionen der Huthis hat, denn der Suez-Kanal ist doch eine marginale Einnahmequelle für die ägyptische Regierung, die nun arg reduziert ist. Da fallen am Tag mal mehrere Millionen weg, während die Kosten für den Betrieb weiterlaufen.
  • @robertoelias8632
    Frieden mit menschlichen Gedanke ist die beste Lösung ❤❤❤
  • @Blockchainfirst
    Schickt diesem Startup ein paar Millarden. Dann wird alles gut 😂😂😂😂